Der Beruf des diplomierten Kardiotechnikers umfaßt die eigenverantwortliche Durchführung der extrakorporalen Zirkulation zur Herz-Kreislaufunterstützung und damit zusammenhängendeTätigkeiten.
Unter extrakorporaler Zirkulation versteht man den Blutkreislauf der durch die Herz-Lungen-Maschine außerhalb des Körpers geführt wird. Die Aufgabe des Kardiotechnikers ist vor allem die Anwendung und Überwachung der Herz-Lungen-Maschine. Dies bedeutet, er arbeitet während der Operation eng mit dem Anästhesisten zusammen, um die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen, die vom gesamten Kreislaufsystem abhängen, zu gewährleisten.
Die Tätigkeitsbereiche des diplomierten Kardiotechnikers umfassen die Organisation, Vorbereitung und Durchführung der extrakorporalen Zirkulation und der Perfusionen. Er betreut eigenverantwortlich die berufsspezifischen Geräte und dokumentiert seine Arbeit.
Der Kardiotechniker arbeitet in der Forschung und übernimmt Ausbildungen in seinem Fach.
Die Anzahl von Herzoperationen hat sich seit 1980 mehr als verzehnfacht. Der jährliche Bedarf an Herzoperationen mit Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine beträgt zwischen 800 und 1000 pro 1.000.000 Einwohner. Daher wurde die Tätigkeit des Kardiotechnikers immer gefragter.
Dieses neue Aufgabenspektrum erzeugt einen Bedarf an entsprechend ausgebildetem Personal. Mittlerweile werden für dieses Einsatzgebiet Diplom-Kardiotechniker gefordert.
Die theoretische Ausbildung ist aufgrund des breiten Leistungsspektrums sehr komplex und sollte vor allem folgende Sachgebiete beinhalten:
1. allgemeine Kardiotechnik
2. spezielle Anatomie
3. spezielle Physiologie
4. spezielle Pathologie
5. spezielle Pathophysiologie
6. spezielle Pharmakologie
7. Hygiene
8. Anästhesie
9. Intensivbehandlung
10. Kardiologie
11. spezielle Chirurgie
12. spezielle Hämatologie
13. fachspezifische Technologien und Gerätekunde
14. Biomaterialkunde
15. Biosignale und Meßtechnik
16. Dokumentation, Statistik und EDV